Heiß, heißer, Heizungsluft: Je wärmer desto besser, lautet das Lebensmotto von Bakterien. Die ungebetenen Gäste fühlen sich bei warmen Temperaturen (und in feuchten Gebieten) besonders wohl – ihr idealer Aufenthaltsraum: unsere Heizung! In den Rillen und Lamellen sammelt sich von Tag zu Tag immer mehr Staub an – dieser belastet nicht nur unsere Augen, sondern auch die Gesundheit (z.B. von Hausstauballergikern).
Deshalb ist eine gründliche und regelmäßige Reinigung der Heizungskörper umso wichtiger – am besten vor und nach jeder Heizperiode! Da die Heizungsreinigung ein kräftezehrender Putz-Akt sein kann, haben wir hier einige hilfreiche Tipps und Tricks für Sie zusammengestellt:
Heißer Tipp: Staubfänger 2.0
Wussten Sie, dass der festgesetzte Staub in unserer Heizung die Heizleistung um bis zu 30 Prozent mindern kann? Reinigen Sie deshalb den Heizkörper mindestens alle 3 bis 5 Jahre – gründlich! Als Allergiker sollten Sie jedoch jährlich die Putz-Initiative ergreifen und Ihre Heizung beim Schopfe packen.
Unser Universaltipp: Legen Sie einen feuchten Lappen (oder ein Tuch) unter die Heizung, um herabfallenden Staub damit aufzufangen. So verteilt er sich nicht im ganzen Raum.
Ein bisschen Föhn muss sein: Die Plattenheizkörper entstauben
Die Reinigung von flachen Heizkörpern (Plattenheizkörper) hat es in sich! Staub und Schmutz setzen sich zwischen den Blechen im Inneren ab und verstecken sich hier vor unserem Staubwedel. Die Seiten sind verschlossen und das oben befestigte Gitter lässt eine grobe Reinigung nicht zu.
Um dem Staub auf den Grund zu gehen, müssen zuerst die Abdeckungen entfernt werden. Die Schrauben für die vordere Abdeckung befinden sich meist an der Seite oder der Rückseite des Heizkörpers. Das Gitter ist oft nur lose eingesteckt und kann leicht angehoben werden – ansonsten können Sie ein paar kleine Schrauben lösen und den Gitteraufsatz abnehmen.
Jetzt können Sie die Lamellen mit einer langen Heizkörperbürste entfernen. Das geht am schnellsten mit einem Föhn – pusten Sie den Staub einfach nach unten. Alternativ kann ein Staubsauger mit schmalem Saugeraufsatz Abhilfe schaffen. Natürlich kann der Heizkörper auch feucht gereinigt werden – verwenden Sie dafür im Idealfall einen neutralen Allzweckreiniger. Das Thermostatventil bekommen Sie mit einer feuchten Zahnbürste am besten sauber, bevor Sie die Abdeckungen wieder anbringen.
Von Rippen, Röhren und Konvektoren: 3 schnelle Heizungs-Tipps zum mitnehmen
Rippenheizkörper: Bei alten Rippenheizkörpern entdeckt man leider sofort den Staub, der sich in den Zwischenräumen versteckt. Mit einem Staubwedel oder einem geeigneten Staubsaugeraufsatz entfernen Sie diesen effektiv. Als Hausstaubmilbenallergiker greifen Sie am besten zu einem Lappen und Spülwasser. Hinterher die Heizung wieder gut trocknen und die staubfreie Luft genießen.
Röhrenheizkörper: Röhrenheizkörper lassen sich schnell und unkompliziert mit einem feuchten Tuch abwischen – anschließend nur noch abtrocknen und fertig!
Konvektoren: Lose aufliegenden Staub können Sie problemlos mit einem Staubsauger entfernen. Überlassen Sie die regelmäßige Wartung jedoch dem Fachmann.
Ein neuer Anstrich: Vergilbte Heizkörper streichen
Der Zahn der Zeit: Dass Heizungskörper mit der Zeit vergilben, ist unvermeidlich. Fett in der Küche oder Nikotin in Raucherwohnungen – Ablagerungen und Schmutz setzen sich nicht nur in der Luft, sondern auch auf unseren Heizungen ab. Mit herkömmlichen Reinigungsmitteln wird man den Belag meist nur schwer los. Einen “frischen” Fettfilm kann man zwar mit einem speziellen Fettreiniger oder Backofenspray entfernen, oft hilft jedoch nur eins: ein neuer Anstrich!
Dafür ist der Sommer ideal, da wir unserer Heizung hier in der Regeln eh eine Pause gönnen. Rauen Sie die Oberfläche vor der Schönheitsbehandlung mit etwas Schleifpapier an. Noch wichtiger: die Wahl der richtigen Farbe – der Lack muss selbstverständlich hitzebeständig sein! Die Standardfarben sind weiß und beige, Sie können Ihrer Kreativität hier jedoch freien Lauf lassen. Acryllack eignet sich am besten und ist zusätzlich noch am umweltverträglichsten und relativ geruchsneutral. Nutzen Sie für die Einvärbung der Rohre und Halterungen einen Pinsel aus Naturborsten, die flache Oberfläche kann mit einer Lackrolle (möglichst dünn) gestrichen werden.
Durchzug: Die Heizkörper entlüften
Gönnen Sie Ihrer Heizung nach diesem intensiven Reinigungsprogramm etwas frische Luft! Spätestens wenn Ihre Heizung kalt bleibt oder ein Gluckern zu hören ist, wird es höchste Zeit für eine Entlüftung. Aber auch sonst liegen Sie mit einer routinemäßigen Entlüftung nie verkehrt.
Dafür benötigen Sie lediglich ein Gefäß, um das heiße Wasser aus der Heizung aufzufangen, einen Lappen (für den Fall, dass doch etwas daneben geht) und einen Vierkantschlüssel zum Öffnen des Ventils – das geht zur Not auch mit einer Zange. Drehen Sie das Ventil ganz auf, indem Sie die Heizung auf die höchste Stufe stellen. Halten Sie nun das Gefäß unter das Entlüftungsventil (dieses befindet sich an der gegenüberliegenden Seite des Thermostats). Nun drehen Sie mit dem Entlüftungsschlüssel das Ventil eine viertel bis halbe Drehung gegen den Uhrzeigersinn. Wenn Sie ein leichtes Zischen hören, entweicht die Luft, wie gewollt. Sobald statt der Luft nun Wasser aus der Öffnung kommt, können Sie das Ventil wieder schließen und Mission Heizungsreinigung erfolgreich beenden.
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