Den Winter über haben wir auf die ersten Sonnenstrahlen des Frühlings hingefiebert, jetzt werden die Tage endlich wieder wärmer und länger. In uns wächst der Drang, die Wohnung von den eingestaubten Ecken zu befreien und so richtig zum Strahlen zu bringen. Doch was gehört überhaupt zu einem Frühjahrsputz, was unterscheidet ihn vom gewöhnlichen Putzen und welche Reinigungsmittel benötigen wir dazu? Wenn sich jemand damit auskennt, dann Helplings Reinigungsexpertin Roxanna Pelka: In ihrem 1×1 des Frühjahrsputzes verrät sie uns die richtigen Herangehensweisen Schritt für Schritt.
Das Motto: Motivation!
Aufgestanden, aufgeräumt, abgehakt? So einfach geht es dann doch nicht. Die Saubermach-Aktion im Frühling erledigt sich leider nicht in ein paar Stunden. Planen Sie also Stück für Stück und nicht alles auf einmal.
Auch die Motivation muss stimmen: Stellen sie sich den richtigen Musikmix zusammen, der Sie in Ihrem Putzrhythmus unterstützt und anfeuert. Da Putzen körperliche Arbeit ist und somit wirklich anstrengend sein kann, können Sie anhand einer Kalorienzähl-App beobachten, wie viel Energie Sie verbrennen. Dies sorgt am Ende des Putzmarathons für ein zusätzliches Erfolgserlebnis – sowohl für die Wohnung, als auch für Bauch, Beine, Po!
Vor dem Putzen: Alles läuft nach Plan!
Gut geplant ist halb geputzt! Mit einem Überblick über die anfallenden Aufgaben verfallen Sie nicht in Panik und Chaos. Überlegen Sie sich: Was möchte ich alles sauber machen, wie viel Zeit nimmt ein Raum in Anspruch und vor allem: Habe ich alle benötigten Reinigungsmittel und Utensilien in ausreichender Menge zu Hause? Auch für einen Frühjahrsputz müssen Sie nicht den Drogeriemarkt leer kaufen, in der Regel reichen diese sieben Produkte:
Die Riege der Top-Reinigungsmittel:
- Neutral- oder Allzweckreiniger: Geeignet für (die meisten) Oberflächen und Böden. Wichtig: Allzweckreiniger sind sogenannte Kaltwasserreiniger und sollten mit kaltem Wasser vermischt werden.
- Reiniger auf Zitronen- oder Essigbasis: Gegen Kalkablagerungen und für Kunststoffflächen geeignet, die von Keimen befreit werden sollen. Essig- oder Zitronenreiniger wirken desinfizierend.
- Spülmittel: Die darin enthaltenen Tenside entfernen effektiv Fettflecken. Mit heißem Wasser vermischen, da sich das Fett dann schneller löst.
- Sanitärreiniger: Für eine gründliche Badreinigung. Doch Vorsicht: Hier mit kaltem Wasser arbeiten, da sich sonst giftige Dämpfe entwickeln können.
- Scheuermilch: Gegen Verkrustungen und für den besonderen Glanz.
- Holzpflegemittel: Insbesondere für Holzschränke und Tische geeignet.
- Eine Kappe Spiritus: Vermischt mit dem Wasser, verdunstet die Waschlauge schneller und es bleiben keine Schlieren beim Fensterputzen zurück.
Stellen Sie sicher, dass Sie folgende Reinigungsutensilien vorrätig haben:
- Schwämme
- Gummihandschuhe
- Mikrofasertücher
- Putzlappen (pro Raum mind. einen verwenden)
- Geschirrtücher (Empfehlung: Verwenden Sie Tücher aus 100% Baumwolle, da diese nicht fusseln und sich am besten zum Nachpolieren oder Trockenwischen eignen)
- Staubsauger
- Wischmopp oder Scheuerlappen und Wischer
- Spiralbürste (gegen verstopfte Abflüsse)
- Altes Zeitungspapier für das Nachpolieren der Fenster
Während des Putzens: Schritt für Schritt ans saubere Ziel
Keine Macht der Panik! Schließlich haben Sie sich bereits mit den Reinigungsmitteln und -utensilien bestens ausgerüstet. Jetzt fehlt noch der letzte Punkt auf Ihrer Checkliste: die richtige Koordination! Mit dem Bad beginnen, mit der Küche fortsetzen, anschließend ab ins Wohn- und Schlafzimmer. Zum Schluss erwartet Sie das Boden- und Fensterwischen. Doch während Sie die einzelnen Etappen durchlaufen – haben Sie ein Auge für die Details, denn das unterscheidet schließlich den Frühjahrsputz vom alltäglichen Saubermachen.
Die erste Etappe: Erklimmen des Mount Badezimmers
Beginnen Sie mit dem Bad, denn Badewanne, Toilette und Armaturen benötigen Einweichzeit. Jeder hat seine eigene Routine des Putzens. Diese sollten Sie auch nicht plötzlich ändern, sondern vielmehr erweitern! Wischen Sie die Duschstange mit einem feuchten Lappen ab und geben den vergilbten Duschvorhang bei 30 Grad ohne Waschmittel im Feinwaschgang in die Waschmaschine. Rücken Sie auch den Schimmelflecken auf Ihren Fliesenfugen zu Leibe: Wattestäbchen in Teebaumöl getunkt, auf die schwarzen Punkte geschmiert und schon sind die Fugen vom Dalmatiner-Stil befreit!
Die zweite Etappe: Ohne Flüche in der Küche
Schnell über die Arbeitsfläche gewischt, ein wenig den Herd poliert und schon glänzt die Küche – von außen vielleicht! Der Frühjahrsputz bietet die perfekte Möglichkeit, Ihre Gründlichkeit unter Beweis zu stellen: Wischen Sie selbst auf dem höchsten Küchenschrank den Staub mit einem in Spülmittellösung getunkten Lappen. Bedenken Sie immer die goldene Regel: Putzen Sie von oben nach unten, damit Sie nicht ständig nachwischen müssen.
Den Kühlschrank nicht weiter mästen, sondern ausmisten! Werfen Sie alles nicht Identifizierbare und Abgelaufene weg und räumen alles aus. Anschließend mit einem in Essigreiniger getunkten Lappen alle Flächen (auch die Wände!) abwischen, sodass keine Keime mehr an dem Gemüse haften bleiben können. Vergessen Sie zudem nicht, das Tiefkühlfach abzutauen. Was Sie nämlich wissen sollten: Bakterien ruhen lediglich bei Minustemperaturen, sie sterben jedoch nicht ab. Räumen Sie also alles aus und schalten Sie das Gerät ab. Die Truhe mit Handtüchern auslegen, Tür schließen und über Nacht tauen lassen. Am nächsten Morgen können Sie das leere Eisfach in gleicher Art und Weise wie den Kühlschrank auswischen und so von den letzten schlummernden Bakterien befreien.
Die dritte Etappe: Wohn, Wohnlicher, Wohnzimmer
Hatschi – und Gesundheit! Kissen, Bücher und Teppiche sind das liebste Zuhause von Staubflocken, die uns nur zu gern in der Nase kitzeln. Machen Sie beim Frühjahrsputz vor allem die unentdeckten Staubquellen ausfindig: Teppiche im Freien ausklopfen, das Sofa verschieben und darunter saugen, Kissenbezüge und Gardinen in die Waschmaschine geben, jedes Buch einzeln mit einem antistatischen Staubtuch abwischen. Vergessen Sie nicht die Heizungskörper und Lampenschirme! Wir geben zu: Es handelt sich um viel Arbeit, die sich jedoch am Ende garantiert auszahlt.
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Achten Sie beim Frühjahrsputz auch auf die versteckten Orte: Tür- und Fenstergriffe, Lichtschalter und Fernbedienung sind meistens von einem Schmierfilm bedeckt, auf dem sich zahlreiche Viren und Bakterien tummeln. Wischen Sie mit einem in Essigwasser getunkten Lappen über die Gegenstände. So töten Sie sofort alle Keime ab und lassen die Dinge im neuen Licht erstrahlen.
Die vierte Etappe: Schlafgemach einfach gemacht!
Last, but not sleep: Das Schlafzimmer. Unser wohliges Bett, das uns jede Nacht beherbergt, muss weich und kuschelig sein, nur dann können wir seelig träumen. Doch alleine schlafen wir garantiert niemals ein: In unserer Matratze schlummern mit uns Nacht für Nacht über 1,5 Millionen Milben – und wir füttern Sie mit unseren Hautschuppen. Allerhöchste Zeit, die Matratze zu wenden! Dies sollte theoretisch alle zwei Wochen passieren – allein damit keine Liegekuhlen entstehen. Zum Frühjahrsputz klopfen Sie die Matratze ordentlich aus, saugen sie ab und stellen sie am besten nach draußen, um sie durchzulüften. Nicht vergessen: Damit aus Wollmäusen keine Wollmonster werden, sollte auch unter dem Bett und an den Fußleisten ab und an der Staubsauger vorbeischauen.
Die richtige Technik beim Boden- und Fensterputzen: Kein Wischi Waschi!
Letztes Dehnen für den finalen Sprint! Das Boden- und Fensterwischen sollten Sie nach dem Staubsaugen und Lüften angehen, damit keine Staubpartikel oder Krümel an den feuchten Oberflächen haften bleiben können. Wir empfehlen für die Bodenreinigung: Tunken Sie einen Scheuerlappen in eine kalte Neutralreiniger-Lösung, wringen sie stark aus und wickeln Sie diesen um einen Schrubber, um vor allem Laminat und Holzböden nebelfeucht zu wischen. Beim klassischen Schrubber liegt der Vorteil darin, dass während des Aufdrückens keine Hohlräume entstehen und Sie jeden noch so kleinen Fleck erwischen.
Endspurt – jetzt sind die Fenster dran! Doch Achtung: Beim Fensterputz spielt das Wetter eine essentielle Rolle. Bei direktem Sonnenschein verdunstet das Wasser auf den Glasscheiben aufgrund der Wärme schneller und hinterlässt somit hässliche Schlieren. Diese mysteriösen Streifen erscheinen, wenn die Reste der Waschlauge nicht schnell genug weggewischt und dann getrocknet sind. Deswegen ist Schnelligkeit hier das A und O! Unser Tipp: Mischen Sie 1-2 Kappen Spiritus mit lauwarmem Wasser. Geben Sie die Mischung auf ein Reinigungstuch und wischen Sie damit das Glas. Anschließend entfernen Sie das restliche Wasser in einem Zug von oben nach unten mit einem Gummiabzieher und polieren zügig mit einem Mikrofasertuch oder altem Zeitungspapier nach.
Nach dem Putzen: Das Aufräumen nach dem Aufräumen
Sie sind am Ziel! Jetzt gilt es sich auszuruhen, die Glieder wieder zu regenerieren. Dies sollten Sie aber auch Ihren Reinigungsutensilien ermöglichen. Gönnen Sie den Mikrofasertüchern und dem Scheuerlappen einen Waschgang bei 60 Grad in der Waschmaschine. So werden anheftende Keime restlos abgeschüttelt. Waschen Sie diese jedoch ohne Weichspüler! Dieser verweicht die Struktur der Mikrofasern und zerstört die essentielle Funktion der Tücher: Die Haftung und somit Aufnahmefähigkeit von Staub.
Die benutzten Schwämme sollten Sie entweder direkt entsorgen oder – sofern sie kein Metall enthalten – in die Mikrowelle legen. Die Hitze tötet die Keime ab und desinfiziert so die kleinen Haushaltshelfer.