Immer sauber, immer rein! Sie kennen die üblichen Verdächtigen unter den dreckigsten Orten Ihrer Wohnung und sorgen dafür, dass diese regelmäßig und gründlich gesäubert werden. Dabei befinden sich die Ballungszentren der Bakterien ganz woanders und stellen ein großes Hygienerisiko dar. Oder erinnern Sie sich, wann Sie zuletzt über die Türklinke oder den Lichtschalter am Badezimmer gewischt haben?
Wir zeigen Ihnen die Stellen im Haushalt, die Sie in einem viel häufigerem Abstand sauber machen sollten, als bisher der Fall ist:
Das Spülbecken: Der Swimming Pool für Bakterien
Wieso? In einer Küchenspüle können sich bis zu 10.000 Bakterien pro Quadratzentimeter tummeln. Im Vergleich dazu: Auf einem Toilettensitz befinden sich acht Bakterien pro Quadratzentimeter. Fällt einmal eine Tomate in das Waschbecken, waschen Sie sie ab und geben sie in den Salat. Dabei wäre es hygienischer, die Tomate aus der Toilette zu fischen.
Was tun? Einmal am Tag sollten Sie Ihre Spüle nicht nur mit dem Schwamm und Spülmittel säubern. Viel wichtiger ist es, mit Essigreiniger die Oberfläche gründlich zu schrubben. So entfernen Sie nicht nur die Bakterien, sondern auch lästige Wasserflecken. Wenn Sie fertig sind, vergessen Sie nicht, dass nicht nur die Spüle einer regelmäßigen Putzbehandlung bedarf, sondern auch der Schwamm voller Bakterien ist und stetig gewechselt werden muss.
Die Türklinken und Lichtschalter: Drehkreuze für Bakterien
Wieso? Türgriffe sind wie Haltestangen in Bus oder U-Bahn: Jeder fasst sie an, doch niemand macht sie sauber. Dadurch können Bakterien ohne direkten Körperkontakt von einer Person auf die nächste übertragen werden. Verschiedene Arten von Bakterien kann man auf Türklinken und Lichtschaltern finden – vor allem Fäkalkeime wie E. Coli können für Magen-Darm-Entzündungen, Durchfall oder eine Lebensmittelvergiftung sorgen.
Was tun? Wischen Sie die Lichtschalter und Türklinken mit einem Reinigungstuch, das in Essigreiniger getunkt wurde, ab. Wichtig: Verwenden Sie vor allem nach einer Erkältungswelle für jede Stelle ein neues Tuch, sonst verteilen Sie die Bakterien nur von einer Stelle auf die andere.
Die Bettwäsche: Hausstaubmilben lieben Ihre Hautschuppen
Wieso? Pro Nacht verlieren wir bis zu einer Million Hautschuppen und bis zu einem halben Liter Schweiß. Beides sind die favorisierten Nährquellen von Hausstaubmilben! Das sind unsichtbare Spinnentierchen, deren Exkremente Allergien auslösen können. Häufige Symptome sind hierbei chronisches Husten, tränende Augen oder sogar Asthma.
Was tun? Die Bettwäsche sollte bei min. 60 Grad gewaschen werden, damit alle Bakterien und Hausstaubmilben abgetötet werden. Achten Sie dennoch auf die Waschempfehlung Ihrer Bettwäsche: Bei zu heißen Temperaturen kann der Stoff einlaufen. Ein Tipp für sonniges Wetter: Stellen Sie Ihre Matratze in die Sonne – die UV-Strahlen haben eine desinfizierende Wirkung und töten Bakterien sowie Milben ab.
Der Teppich: Eine Liegewiese der Bakterien
Wieso? Eine britische Studie fand heraus, dass Teppiche Zuflucht für Millionen von E.Coli-Familien bieten. Zusätzlich wurden Spuren von menschlichen und tierischen Fäkalien nachgewiesen.
Was tun? Beim wöchentlichen Staubsaugen sollten Sie vor allem auf die Stellen achten, an denen sich besonders viel Dreck und Staub ansammeln kann – also ab unter das Sofa, auch wenn es anstrengend ist! Zusätzlich: Einmal im Jahr sollten Sie Ihrem Teppich eine Dampfkur gönnen – das tötet die Bakterienkulturen ab und sorgt dafür, dass der Teppich wieder weich und federnd ist.
Der Kühlschrank: Ein kalter Keiminkubator
Wieso? Eine britische Studie hat berichtet, dass in den Gemüsefächern eines Kühlschranks 750-mal mehr Bakterien vorzufinden, als uns gut tun. Vor allem gefährliche Bakterien wie E. Coli, Salmonellen oder Listerien wurden vermehrt entdeckt. Zudem: Zwei Drittel aller Fälle von Lebensmittelvergiftungen haben ihren Ursprung in den eigenen vier Wänden. Deswegen raten wir Ihnen, stets die Ablageorte Ihres Essens sauber zu halten.
Was tun? Generell wichtig ist hier, die korrekte Lagerung der Lebensmittel. Nur so vermeiden Sie ein zu schnelles Verderben von Obst und Fleisch. Vergewissern Sie sich, dass Sie verderbliche Nahrungsmittel vor dem Ablaufdatum aufbrauchen. Wischen Sie die Gemüsefächer durch, bevor Sie sie wieder auffüllen. Was häufig unterschätzt wird: Stellen Sie die Kühlschranktemperatur richtig ein! Optimal ist es, im Sommer das Zahlenrad auf “3-5” zu stellen, im Winter reicht bereits “1-3”. Die Tiefkühltruhe ist mit -18 Grad Celsius perfekt eingestellt.
Einmal im Quartal sollten Sie eine Grundreinigung durchführen: Nehmen Sie dafür alle Lebensmittel aus dem Kühlschrank und wischen alle Flächen mit Essigreiniger gründlich aus.
Die Spülmaschine: Keime und Geschirr in direkter Nachbarschaft
Wieso? Getestet wurden über 900 Spülmaschinen – das Resultat war erschreckend: In 62% der Fälle fand man schädliche Pilze, 56% davon waren schwarze Schimmelpilze. Diese lösen vermehrt Hautinfektionen aus; werden sie eingeatmet, können die Sporen sogar für Lungeninfektionen sorgen. Das Perfide: Diese Pilze treten in der Natur nicht auf, genießen jedoch die extremen Temperaturen und die Feuchtigkeit.
Was tun? Nehmen Sie einen Schwamm und wischen Sie das Innere der Spülmaschine durch – vor allem in der Nähe der Gummidichtungen. Füllen Sie eine Tasse Essig in das Pulverfach und lassen Sie die Maschine einen leeren Durchlauf auf höchster Temperatur spülen. Am Ende noch ein wenig Backpulver auf dem Boden des Inneren verteilen und noch einmal über Nacht auf hoher Gradzahl durchlaufen lassen.