Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und viele von uns schalten bereits ihre Heizungen ein, um ein wohlig warmes Zuhause zu genießen. Doch mit dem Anschalten allein ist es nicht getan: Die Heizung muss regelmäßig gewartet werden, um effizient zu arbeiten und unnötige Kosten zu vermeiden. Ein entscheidender Schritt, der oft übersehen wird, ist das Entlüften der Heizung. Luft in den Heizkörpern kann nicht nur die Wärmeverteilung beeinträchtigen, sondern auch den Energieverbrauch in die Höhe treiben und die Lebensdauer Ihrer Heizung verkürzen. In diesem Artikel erfahren Sie Schritt für Schritt, wie Sie Ihre Heizung richtig entlüften und somit Energie sparen und für eine längere Lebensdauer Ihrer Heizungsanlage sorgen können.
4 Schritte zum richtigen Entlüften der Heizung
Bevor der Winter so richtig Einzug hält, sollten Sie sicherstellen, dass Ihre Heizungsanlage effizient und störungsfrei funktioniert. Einer der Hauptgründe für eine ineffiziente Heizleistung und unnötig hohe Energiekosten sind Luftblasen im Heizsystem. Das richtige Entlüften der Heizung ist daher ein unerlässlicher Schritt, um Ihre Räumlichkeiten angenehm warm zu halten und gleichzeitig Energie und Kosten zu sparen. In den folgenden vier Schritten werden wir Ihnen zeigen, wie Sie Ihre Heizung effektiv entlüften und somit die optimale Performance Ihrer Heizungsanlage gewährleisten können.
Schritt 1: Vorbereitung ist das A und O
Die richtige Vorbereitung bildet das Fundament für eine erfolgreiche Entlüftung Ihrer Heizung. Zunächst sollten Sie sich vergewissern, dass Ihre Heizungsanlage aktiv ist. Stellen Sie alle Heizkörper in Ihrem Zuhause auf ihre höchste Temperaturstufe und lassen Sie sie für mindestens 30 Minuten laufen. Dies gibt der Luft in den Heizkörpern die Möglichkeit, zum höchsten Punkt des Heizkörpers aufzusteigen, wodurch das Entlüften erleichtert wird. Während Ihre Heizkörper laufen, können Sie die benötigten Werkzeuge bereitlegen. Ein Entlüftungsschlüssel ist unerlässlich – falls Sie keinen besitzen, können Sie ihn in jedem Baumarkt oder Fachgeschäft erwerben. Zusätzlich sollten Sie ein altes Tuch oder einen kleinen Behälter bereithalten, um das austretende Wasser aufzufangen und einen möglichen Wasserschaden zu verhindern.
Schritt 2: Heizkörper entlüften
Die Entlüftung sollte systematisch erfolgen. Beginnen Sie im Erdgeschoss oder, wenn Sie in einem Mehrfamilienhaus wohnen, am niedrigsten Punkt Ihrer Wohnung. Setzen Sie den Entlüftungsschlüssel am Entlüftungsventil des Heizkörpers an. Drehen Sie ihn vorsichtig gegen den Uhrzeigersinn. Das Zischen, das Sie hören, ist die ausströmende Luft. Seien Sie geduldig und lassen Sie die Luft vollständig entweichen. Das Tuch oder der Behälter wird dabei nützlich sein, denn sobald Wasser austritt, ist es Zeit, das Ventil wieder im Uhrzeigersinn zu schließen. Wiederholen Sie diesen Vorgang bei jedem Heizkörper in Ihrer Wohnung.
Schritt 3: Wasserdruck prüfen
Nach der Entlüftung ist es wichtig, den Wasserdruck in Ihrer Heizungsanlage zu überprüfen. Ein zu niedriger Druck kann ein Anzeichen dafür sein, dass zu viel Wasser während des Entlüftens entwichen ist. Die meisten Heizungsanlagen haben ein Manometer, an dem Sie den Druck ablesen können. Falls der Druck zu niedrig ist, sollten Sie Wasser über das Füllventil nachfüllen, bis der Druck wieder im grünen Bereich liegt. Dies stellt sicher, dass Ihre Heizung weiterhin effizient arbeitet und die Wärme gleichmäßig verteilt wird.
Falls Ihre Heizungsanlage kein Manometer besitzt oder Sie keinen direkten Zugang dazu haben, gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Wasserdruck zu schätzen:
- Heizkörper prüfen: Wenn die Heizkörper nicht gleichmäßig warm werden – z.B. sind sie an der Unterseite warm und an der Oberseite kalt – könnte das ein Anzeichen für einen zu niedrigen Wasserdruck sein.
- Laufgeräusche: Hören Sie genau hin. Ein ständiges Rauschen oder Gluckern kann ein Hinweis auf Luft in der Anlage und einen möglichen niedrigen Wasserdruck sein.
- Schauen Sie in den Heizkessel: Einige ältere Heizkessel haben ein kleines Schauglas, an dem Sie den Wasserstand direkt sehen können.
- Digitalanzeigen: Moderne Heizungen haben oft digitale Anzeigen, die den Wasserdruck anzeigen, auch wenn kein traditionelles Manometer vorhanden ist.
- Benutzen Sie ein externes Manometer: Sie können ein externes Manometer kaufen und es an einen Absperrhahn der Heizung anschließen, um den Druck zu überprüfen.
- Fragen Sie einen Fachmann: Wenn Sie sich unsicher sind, wie Sie den Druck Ihrer Heizungsanlage überprüfen können oder ob der Druck korrekt ist, sollten Sie immer einen Heizungsfachmann zu Rate ziehen.
Wenn Sie Anzeichen für einen zu niedrigen Wasserdruck feststellen und wissen, wie man Wasser nachfüllt, können Sie dies tun. Aber seien Sie vorsichtig und überschreiten Sie nicht den empfohlenen Druckbereich. Zu hoher Druck kann ebenso schädlich für die Anlage sein wie zu niedriger Druck. Wenn Sie sich unsicher sind, ziehen Sie lieber einen Fachmann hinzu.
Schritt 4: Regelmäßige Kontrolle
Entlüften Sie Ihre Heizkörper nicht nur einmalig, sondern machen Sie es zur Gewohnheit, sie regelmäßig zu überprüfen. Vor allem zu Beginn der Heizsaison können sich Luftblasen bilden, die die Effizienz beeinträchtigen. Ein jährlicher Check-up durch einen Fachmann kann auch andere potenzielle Probleme aufdecken und sicherstellen, dass Ihre Heizungsanlage stets in Bestform bleibt. Ein gut gewartetes System verbraucht weniger Energie, reduziert Ihre Heizkosten und verlängert die Lebensdauer Ihrer gesamten Heizungsanlage.
Energie- und Geldersparnis durch regelmäßiges Entlüften
Eines der häufigsten Missverständnisse im Zusammenhang mit Heizungsanlagen ist, dass das regelmäßige Entlüften lediglich dazu dient, ein optimales Heizergebnis zu erzielen. Tatsächlich hat das Entlüften aber auch erhebliche finanzielle und ökologische Vorteile.
Luftblasen in der Heizung verringern deren Effizienz. Dies führt dazu, dass die Heizungsanlage härter arbeiten muss, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Ein ineffizientes System verbraucht somit mehr Energie, was sich direkt auf Ihre Heizkosten auswirkt. Schätzungen zufolge kann das Entlüften einer Heizungsanlage zu einer Energieeinsparung von bis zu 15% führen. Bei den aktuellen Energiepreisen kann dies jährlich eine erhebliche Summe ausmachen.
Nehmen wir an, Ihre jährlichen Heizkosten betragen 1.000 Euro. Eine Ersparnis von 15% würde in diesem Fall 150 Euro pro Jahr bedeuten. Über die Lebensdauer einer Heizungsanlage, die oft mehr als ein Jahrzehnt beträgt, summiert sich das zu einer beträchtlichen Summe.
Neben der finanziellen Ersparnis leisten Sie mit dem regelmäßigen Entlüften auch einen Beitrag zum Umweltschutz. Weniger Energieverbrauch bedeutet weniger CO2-Emissionen, wodurch Sie Ihren ökologischen Fußabdruck verringern können. Es lohnt sich also in vielerlei Hinsicht, Ihre Heizung regelmäßig zu entlüften und so für eine effiziente und nachhaltige Heizleistung zu sorgen.
Lebensdauer der Heizung durch regelmäßiges Entlüften verlängern
Heizungsanlagen sind in der Regel darauf ausgelegt, viele Jahre zuverlässig zu funktionieren. Allerdings kann ihre Lebensdauer durch verschiedene Faktoren beeinträchtigt werden. Einer der Hauptgründe für vorzeitigen Verschleiß und den damit verbundenen teuren Reparaturen oder Ersatz ist die ineffiziente Arbeitsweise der Heizung aufgrund von Luftansammlungen im System.
Verschleiß durch Überarbeitung: Luftblasen in den Heizkörpern reduzieren die Effizienz des Systems. Das führt dazu, dass die Heizung mehr arbeiten muss, um den gewünschten Wärmeoutput zu erzielen. Diese ständige Überarbeitung erhöht den Verschleiß der mechanischen und elektronischen Komponenten.
Korrosion: Luft in der Anlage kann auch zu einer erhöhten Korrosion der internen Komponenten führen. Sauerstoff, der in der Luft enthalten ist, kann mit dem Wasser im Heizsystem reagieren und zur Bildung von Rost und anderen korrosiven Elementen beitragen. Diese Korrosion kann die Lebensdauer der Heizung erheblich verkürzen.
Unregelmäßige Wärmeverteilung: Die Ansammlung von Luft führt zu einer ungleichmäßigen Wärmeverteilung in den Heizkörpern. Dies kann dazu führen, dass einige Teile des Heizkörpers überhitzt werden, während andere Teile kalt bleiben. Diese ungleichmäßige Wärmebelastung kann das Material schwächen und zu Rissen oder Lecks führen.
Indem Sie Ihre Heizung regelmäßig entlüften, verhindern Sie diese Probleme und gewährleisten, dass sie effizient arbeitet. Dies führt nicht nur zu Energieeinsparungen und geringeren Heizkosten, sondern auch zu einer längeren Lebensdauer der gesamten Anlage. Durch das Entfernen von Luft aus dem System reduzieren Sie den Verschleiß, verringern das Risiko von Korrosion und sorgen für eine gleichmäßige Wärmeverteilung. Insgesamt kann dies die Lebensdauer Ihrer Heizungsanlage erheblich verlängern und die Notwendigkeit teurer Reparaturen oder eines vorzeitigen Austauschs reduzieren.
Fazit
Das regelmäßige Entlüften der Heizung ist ein wesentlicher Bestandteil der Heizungswartung und sollte nicht vernachlässigt werden. Es trägt nicht nur dazu bei, die Energieeffizienz zu maximieren und Heizkosten zu reduzieren, sondern auch die Lebensdauer der Heizungsanlage zu verlängern und teure Reparaturen zu vermeiden. Ein gut gewartetes Heizsystem stellt sicher, dass Sie in den kalten Monaten stets ein warmes und gemütliches Zuhause haben. Zusätzlich leisten Sie einen Beitrag zum Umweltschutz durch den reduzierten Energieverbrauch und die damit verbundenen geringeren CO2-Emissionen.
Kurzanleitung zum Entlüften der Heizung:
- Vorbereitung: Heizkörper auf höchste Stufe stellen und 30 Minuten laufen lassen. Werkzeuge bereitlegen.
- Heizkörper entlüften: Beginnend im Erdgeschoss, Entlüftungsventil vorsichtig öffnen, bis Wasser austritt, dann schließen.
- Wasserdruck prüfen: Bei zu niedrigem Druck, Wasser nachfüllen.
- Regelmäßige Kontrolle: Heizkörper regelmäßig überprüfen und bei Bedarf entlüften. Einmal jährlich durch einen Fachmann prüfen lassen.