Sicherlich denken Sie, dass einem die größten Hygienefallen unterwegs auflauern können: auf öffentlichen Toiletten, im Bus, beim Händeschütteln. Doch wie sieht es bei Ihnen zu Hause aus? Wir nehmen Sie mit auf einen Streifzug durch den Haushalt und verraten Ihnen, wo es sich Bakterien am liebsten bequem machen und wie Sie diesen Paroli bieten können.
1. Kreuzkontamination durch Schneidebretter: Bakterien auf Reisen
Tomaten und Brot schneiden, das Dressing zubereiten: Steht das Abendessen bevor, herrscht reges Treiben auf den Arbeitsflächen in der Küche. Das gefällt auch den Bakterien und Keimen! Sie sorgen für den Küchenhorror schlechthin: Kreuzkontamination. Die entsteht, wenn Bakterien von einem Gegenstand zum anderen übertragen werden. Eine große Küche bietet Bakterien vielfältige Reiserouten! Wischen Sie deshalb benutzte Küchengeräte wie Schneidebretter immer gleich ab.
Schon gewusst?
- Beim Abwasch oder beim Reinigen von Oberflächen werden in hohem Maße Bakterien verteilt.
- Laut einer Studie der University of Arizona können Schwämme 400 mal mehr Bakterien haben als ein Toilettensitz.
- Die Lebensdauer eines Schwammes lässt sich verlängern: Geben Sie den Schwamm nach der Benutzung für 30 Sekunden in die Mikrowelle. Achten Sie unbedingt darauf, dass der Schwamm nass ist – sonst kann er Feuer fangen!
2. Auf nimmer Wiedersehen? Der Abfluss als Bakterienspeicher
Und plopp – raus ist der Stöpsel. Nach dem Abwasch lassen Sie das Wasser einfach ablaufen und legen sich erst einmal gemütlich auf die Couch. Das Spülmittel macht ja automatisch Ihren Abfluss sauber. Falsch gedacht! Viele spülen das Becken nach der Benutzung nicht komplett aus. Reste von Schmutz oder Essen setzen sich dann in der feuchten Umgebung für eine lange Zeit fest, Salmonellen oder Kolibakterien können entstehen.
Schon gewusst?
- Das U-Rohr unterhalb der Spüle ist der Sehnsuchtsort für Keime. In der warmen Umgebung können sich die Bakterien in aller Ruhe vermehren. Unser Tipp: Desinfizieren und entwässern Sie den Abfluss regelmäßig – und das nicht nur mit Seife und Spülmittel! Zum Desinfizieren eignet sich beispielsweise Essig oder Backpulver.
3. Erst anfassen, dann anstecken!
Es gibt viele Objekte in Ihrem Haushalt, die Sie tagtäglich benutzen. Von vermeintlich harmlosen Gegenständen wie dem Telefon oder der Computertastatur kann jedoch schnell ein gesundheitliches Risiko ausgehen.
Ein gutes Beispiel sind auch Ihre Türklinken. Sie fassen sie an, wenn Sie auf der Toilette waren oder in der Küche Essen zubereiten. Beim Putzen werden die Klinken dann gerne vergessen. Das hat Folgen: Auf manchen Oberflächen können Erkältungsviren zwischen einer und 24 Stunden überleben, manche sogar bis zu mehreren Wochen. Sie haben Türklinken aus Kupfer oder Messing? Diese Materialien töten Bakterien auf natürliche Weise. Aber ist Ihre Computertastatur auch aus Kupfer? Eben.
Schon gewusst?
- Eine Tastatur kann bis zu 400 mal so viele Keime enthalten wie ein Toilettensitz.
4. Hände waschen – sonst Grippe!
Saßen Sie schon einmal mit Schnupfen im Bus? Wenn es um die Verschleppung und Verbreitung von Bakterien geht, sollte man sich zuerst an die eigene Nase fassen – im doppelten Sinne! Eben noch auf der Bürotoilette, jetzt schon auf der Fernbedienung: Bakterien sind blinde Passagiere.
Waschen Sie sich also zuerst die Hände, wenn Sie nach Hause kommen – und das unbedingt länger als drei Sekunden.
Schon gewusst?
- Die University of Michigan fand heraus, dass 95% aller Menschen ihre Hände nicht lang genug waschen und somit die Bakterien nicht abtöten.
- Man sollte sich die Hände für mindestens 20 Sekunden waschen. Mehr als die Hälfte der Deutschen befolgt diese Regel nicht!
- Ganz wichtig: Hände richtig trocknen! Bakterien vermehren sich in nassen Händen 500 Mal so schnell als in trockenen.
5. Handtücher: Das Drehkreuz für Bakterien!
Das Badezimmer mit seiner feuchtwarmen und dunklen Umgebung bietet den Bakterien ideale Voraussetzungen, um sich zu vermehren. Handtücher sind dabei ein gutes Plätzchen. Wenn die Handtücher seit Wochen nicht gewaschen wurden oder falsch aufgehängt werden, können sie zum Risiko werden.
Schon gewusst?
- Handtücher ziehen tote Hautzellen und Feuchtigkeit magisch an. Sie sollten diese einmal die Woche wechseln – je nach dem, wie intensiv Sie diese benutzen. Tipp: Sprühen Sie die Tücher mit einer Essiglösung ein – das erleichtert die Vorwäsche.
- Denken Sie auch an Ihre Badematten und Waschlappen!
- Hängen Sie die Handtücher zum Trocknen am besten auf eine Leine. Man sollte sie nie zerknüllt in die Ecke werfen oder einfach an den Haken hängen.
6. Toilette: Bakterien als Spülverderber
Für Bakterien gibt es wahrlich bessere Lebensbedingungen als kalte und glatte Keramikoberflächen. Das Toilettenbecken gehört daher zu den hygienischsten Plätzen in der gesamten Wohnung. Die größere Gefahr auf der Toilette geht jedoch von der Spülung aus und kommt praktisch per Knopfdruck! Wenn Sie die Spülung Ihrer Toilette betätigen, wirbeln Sie nämlich ordentlich Keime auf.
Schon gewusst?
- Bei dem ungesunden Wasserspiel können die Bakterien bis zu sechs Meter weit spritzen, wie eine Studie der New York University herausfand. Deshalb: Nur mit geschlossenem Klodeckel spülen und die Zahnbürste aus der Gefahrenzone entfernen!
7. Schlafzimmer: Der Haken mit dem Laken
So ein kuscheliges Bett: Damit der Ort der Faulheit nicht zum Ort der Fäulnis wird, sollte man sein Bett regelmäßig pflegen. Das Magazin “Women’s Health” fand heraus, dass die Hälfte der Leser ihre Bettlaken seltener als alle zwei Wochen wechselt. Sie auch? Dann haben Sie letzte Nacht wohl auf einem Laken geschlafen, das von körpereigenen Flüssigkeiten und allerhand Ungeziefer durchsetzt ist! Das alles kann Allergien oder sogar Asthma hervorrufen.
Schon gewusst?
- Um Milben & Co. den Nährboden zu entziehen, sollten Sie Ihre Bettwäsche mindestens einmal pro Woche bei 60° waschen.
- Auch die Matratze sollte regelmäßig gereinigt werden. Wenn Sie diese absaugen, verschwinden Bettwanzen und deren Überreste im Nu. Die Matratze lässt sich übrigens auch prima mit der Sonne entkeimen!
Sie kennen vielleicht schon einige dieser Hygienerisiken – aber gehen Sie auch aktiv gegen sie vor? Schreiben Sie uns, was Sie gegen die Bakterien tun!
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