Die Technik hat unseren Alltag fest im Griff: Laut einer Studie der Initiative D21 gucken wir Deutschen 60 bis 80 Mal pro Tag auf unser Smartphone. Und dabei fassen wir immer wieder auf das Display – in der Bahn, beim Essen, sogar im Badezimmer! Kein Wunder also, dass die Bakteriengefahr auf unseren Techniklieblingen groß ist. Wie Sie diese trotzdem hygienisch halten und welche Rolle dabei Make-up-Pinsel und Wattestäbchen spielen, erklärt Reinigungsexpertin Roxanna Pelka. Sie arbeitet bei Deutschlands größtem Putzportal Helpling.de. Zuvor hat Frau Pelka mehrere Jahre in 5-Sterne-Hotels sowohl in Berlin als auch auf den Malediven gearbeitet. Dort war sie u.a. für die Reinigungskontrollen der Zimmer zuständig.
1. Smartphones und Tablets
Studien zufolge können sich auf Smartphones bis zu zehn Mal so viele Bakterien tummeln, wie auf einer Klobrille. Kein Wunder – denn laut einer britischen Umfrage legen 75% der Nutzer noch nicht einmal beim Toilettengang ihr Handy aus der Hand. Zählen Sie auch dazu?
Dos & Don’ts
– Mit einem Brillenputz- oder Mikrofasertuch können Sie Ihren Bildschirm von fettigen Fingerabdrücken befreien. Dabei immer schön in kreisenden Bewegungen polieren!
– Hartnäckigeren Schmutz werden Sie mit Bildschirmreiniger los. Dieser sollte jedoch nie direkt auf den Bildschirm, sondern immer erst auf ein Tuch gegeben werden. Genauso hilft auch ein gut ausgewrungenes Tuch, das in einer Mischung aus Wasser und Essig (ein Spritzer Zitrone hilft, um den Essig-Geruch zu reduzieren) getränkt wurde.
– An Kopfhörer-Buchse und USB-Anschluss kommen Sie am einfachsten mit einem trockenen Wattestäbchen. Entfernen Sie davor grobe Wattefussel, damit nichts im Gerät hängen bleibt. Auch ein Zahnstocher kann bei Zwischenräumen helfen – aber bitte nicht in die gold-oder kupferfarbenen Kontakte stechen!
Wie oft sollte ich mein Smartphone/Tablet reinigen?
Sie sollten Ihr Smartphone mehrmals wöchentlich reinigen, um das Ansammeln von Bakterien zu vermeiden. Je nachdem wie oft Sie es benutzen, reicht es bei Ihrem Tablet aus, es wöchentlich oder zweiwöchentlich zu reinigen.
2. Laptops/Notebooks
Staub, Essensreste, Hautpartikel, Haarschuppen, Speichel und Niesspuren: Auf Tastatur und Maus kann sich daraus schnell ein Gesundheitsrisiko entwickeln. Die vielen Ritzen und ständigen Berührung bilden einen perfekten Nährboden für Krankheitserreger. Untersuchungen haben ergeben, dass sich mehr als 3000 Organismen per Quadratzoll auf Tastaturen und mehr als 1600 auf Computermäusen befinden. Sie können zu Krankheiten und in schlimmsten Fällen zu Lebensmittelvergiftungen führen, wenn die Organismen unseren Mund berühren.
Dos und Don’ts
– Um Ihren Bildschirm, die Maus oder flache Oberflächen zu putzen, können Sie wie beim Touchscreen Ihres Smartphones vorgehen. Für die Tastatur empfiehlt sich Folgendes:
– Entstauben Sie sie kopfüber mit einem großen, weichen Pinsel (z. B. einem Make-Up-Pinsel). So lösen sich Schmutzpartikel fast von allein! Denken Sie daran, insbesondere in den engen Zwischenräumen der Tasten zu reinigen.
– Mit einem in Alkohol getränkten Tuch können Flecken entfernt werden – aber übertreiben Sie es nicht! Sie wollen schließlich Ihre Tastatur nicht überfluten.
Wie oft sollte ich meinen Laptop reinigen?
Wir empfehlen die Tastatur mindestens einmal in der Woche mit einem in Essig oder Zitrone getunkten Lappen leicht und ohne starkes Aufdrücken abzuwischen. Das desinfiziert die Tasten, was insbesondere zur Grippezeit essentiell ist.
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3. Kopfhörer
Wer rechnet schon damit, von Kopfhörern Akne oder Hautinfektionen zu bekommen? Doch die Musikmuscheln können dies begünstigen: Schweiß, Ohrenschmalz und Staub sammeln sich um die Kopfhörer und drücken die Haut zusammen. Bakterien können sich so ideal verbreiten. Nach einer Tragezeit von nur einer Stunde kann die Anzahl der Bakterien im Ohr um das 7-hundertfache ansteigen! Bei In-Ear-Kopfhörern kann sich Ohrenschmalz an den Silikonaufsätzen ablegen, aber auch auf dem Audioausgang sammeln sich Bakterien und Dreck an.
Dos & Don’ts
– Bügelkopfhörer können Sie mit einer feuchten Zahnbürste abreiben oder mit einem leicht mit Seifenwasser angefeuchtetem Lappen abwischen. Wenn Sie auf Reisen sind, kann hier auch ein Make-Up-Tuch kann Wunder bewirken. Etwaige abnehmbare Polster können Sie mit Wasser reinigen.
– Entfernen Sie bei In-Ear-Kopfhörern abnehmbare Silikonteile und säubern Sie sie mit einem in Alkohol getunkten Wattestäbchen. Dies tötet in erster Linie die Bakterien ab. Dreck am Audioausgang lässt sich mit einem Stück Tesafilm entfernen – bitte nicht pusten, da Sie den Schmutz sonst in das Innere der Kopfhörer befördern.
– Vermeiden Sie es, Ihre Kopfhörer zu teilen! Laut einer Studie der Manipal Universität in Indien befanden sich auf 92% der Kopfhörer, die regelmäßig geteilt wurden, schädliche Bakterien.
Wie oft sollte ich meine Kopfhörer reinigen?
Bei häufiger Nutzung empfiehlt sich eine wöchentliche Reinigung von In-Ear-Kopfhörern. Bügelkopfhörer, die weniger anfällig für Verschmutzungen sind, sollten einmal im Monat gereinigt werden.
4. Smart Watches
Auch Ihre Smart Watch lebt von der Berührung Ihrer Finger – und somit von Hautstückchen, Fett und anderem Schmutz. Das Band der Uhr zieht zudem Schweiß und tote Hautschüppchen förmlich an – auch in den Winkeln und Ritzen der Seiten der Uhr sammelt sich der Dreck.
Dos und Don’ts
– Geben Sie in ein Glas Wasser einen Deckel Essig und tunken Sie ein Mikrofasertuch leicht in diese Mischung. Mit dem angefeuchteten Tuch können Sie das Gehäuse und Band Ihrer Smart Watch reinigen.
– Bitte öffnen Sie nie selbstständig Ihre Smart Watch. Legen Sie diese Aufgabe in fachmännische Hände.
Wie oft sollte ich meine Smart Watch reinigen?
Der Bildschirm sollte täglich mit einem Tuch abgewischt werden, das Armband einmal die Woche. Für eine gründliche Reinigung mit Essigwasser sollten Sie sich etwa einmal im Monat Zeit nehmen.
5. Kamera
Nichts ist ärgerlicher, als schöne Fotos zu schießen und hinterher festzustellen, dass die Linse verschmutzt war. Nicht der einzige Grund, um unsere Kamera regelmäßig zu säubern: Wir fassen sie unterwegs mit dreckigen Fingern an, reichen sie weiter, um Fotos zu zeigen – da wimmelt es schnell von Bakterien.
Dos und Don’ts
– Das Kameragehäuse können Sie mit einem staub- und fusselfreien Lappen abwischen, den Sie davor leicht angefeuchtet haben. Hier ist besonders wichtig: Lassen Sie die Finger von Reinigungsmitteln!
– Jetzt geht es an das Innere: Öffnen Sie Akku- und Speicherkartenfach und benutzen Sie einen weichen (sauberen!) Pinsel, um dort befindliche Staub- und Sandkörner zu entfernen.
– Für die Reinigung des Objektives empfiehlt sich ein Brillen- oder Poliertuch, das Sie beim Optiker oder im Fotofach-Handel erhalten.
Bei hartnäckigem Schmutz (vor allem auf dem Sensor) gilt: Als Laie lieber nicht selbst daran herumwerkeln, sondern sich an einen Fachmann wenden.
Wie oft sollte ich meine Kamera reinigen?
Generell ist zu empfehlen, sie nach jedem größeren Einsatz zu reinigen. So entdecken Sie nach dem nächsten Shooting keine Sandkörner des letzten Urlaubs auf Ihren Bildern!
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