Am 16. Oktober ist World Food Day. Dieser soll darauf aufmerksam machen, dass weltweit über eine Milliarde Menschen an Hunger leiden.
Im Gegensatz dazu steht die immer größer werdende Verschwendung von Lebensmitteln in Deutschland. Wir nehmen den Welthungertag zum Anlass, um Tipps zu geben, wie Ihre Lebensmittel nicht im Müll landen müssen.
Wie viele Lebensmittel verschwenden wir in Deutschland?
Ob deftig oder süß – die Deutschen lieben Essen! Dennoch landen jährlich etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll. Das ist eine unvorstellbar hohe Zahl! Pro Person macht das 81,6 Kilogramm im Jahr oder 225 Gramm pro Tag – das ist so viel wie ein halbes Brot, das wir täglich einfach wegwerfen.
Wenn wir nun daran denken, dass weltweit über 870 Millionen Menschen hungern und wir pro Jahr umgerechnet rund 235 € in die Tonne werfen, wird deutlich: Unsere Wahrnehmung und vor allem auch Wertschätzung von Nahrungsmitteln muss sich drastisch ändern!
Im Jahr 1950 machten Ausgaben für Lebensmittel noch 50 Prozent des Haushaltseinkommens aus – heute sind es nur noch 9,5 Prozent. Essen wird hierzulande also immer erschwinglicher und somit sinken auch die Hemmungen, etwas wegzuwerfen.
Doch nicht nur Zuhause werfen wir Lebensmittel weg. Auch in der Landwirtschaft und im Handel entstehen hohe Verluste: Obst und Gemüse werden bereits auf dem Feld aussortiert, weil sie in Form, Farbe oder Größe abweichen oder zu niedrige Preise erzielen. Empfindliche Lebensmittel – z. B. Erdbeeren – verderben beim Transport oder während der Lagerung und gelangen so nicht mehr in den Verkauf – sondern in die Tonne.
Ein Umdenken ist dringend erforderlich! Im Folgenden stellen wir Ihnen einige Tipps vor, wie Sie daheim mit gutem Beispiel voran gehen können.
Das wird im Haushalt weggeworfen:
6 Tipps gegen die Lebensmittelverschwendung zu Hause
1. Gutes tun und Essen spenden
Ihre Lebensmittel sind noch einwandfrei, doch Sie benötigen sie nicht mehr? Dann spenden Sie sie an die Tafeln! Die Lebensmittelspenden werden deutschlandweit von mehr als 900 Tafeln mit Hilfe von ehrenamtlichen Mitarbeitern an sozial oder wirtschaftlich Benachteiligte verteilt. Knapp ein Drittel aller Bedürftigen sind Kinder und Jugendliche. Mit einer Lebensmittelspende retten Sie nicht nur Essen, sondern helfen vor allem Menschen in Not.
2. Einkaufen mit Köpfchen
Kaufen Sie weniger ein! Klingt einfach, oder? Ist es auch und eine der wichtigsten Maßnahmen, die Sie bewusst treffen. Kaufen Sie also nur die Lebensmittel ein, die Sie auch wirklich benötigen. Lassen Sie sich nicht mehr von unnötigen Angebotskäufen locken. Hierbei hilft es, einen Speiseplan für die Woche zu erstellen und nur das einzukaufen, was für die Zubereitung tatsächlich nötig ist.
3. Erst verbrauchen, was da ist!
Überprüfen Sie regelmäßig das Haltbarkeitsdatum Ihrer Lebensmittel und verbrauchen Sie zuerst zeitnah ablaufende Produkte. So müssen Sie weniger wegwerfen und finden vielleicht sogar ein paar neue Kombinationen von Zutaten. Und denken Sie daran: Nicht jedes Lebensmittel wird nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums automatisch ungenießbar.
4. Lebensmittel richtig lagern
Wenn Sie Lebensmittel richtig lagern, halten sich diese auch länger. Achten Sie darauf, dass vor allem das richtige Obst und Gemüse im Kühlschrank liegt. Als Faustregel gilt: Heimisches liebt es kühl, Exoten mögen es warm! Somit genießen Äpfel, Kirschen, Zwetschgen, etc. die kalten Temperaturen, wohingegen Bananen, Mangos oder Zitrusfrüchte sich eher bei Raumtemperatur wohl fühlen.
Gemüse liebt die Kälte, Ausnahmen bilden dabei Auberginen, Tomaten, Kartoffeln und Kürbisse.
Die richtige Temperatur liegt idealerweise bei rund 4° C – 8° C. Sorgen Sie in jedem Fall für einen sauberen und hygienischen Kühlschrank.
5. Vernünftige Portionen servieren
Wir sind es gewohnt, im Restaurant große Portionen serviert zu bekommen. Und diese Gewohnheit setzt sich auch immer mehr am Essenstisch daheim durch. Übertreiben Sie es nicht, wenn Sie für Ihre Familie und Freunde kochen. Servieren Sie kleinere Portionen und bieten Nachschlag an. So bleibt auch noch etwas Platz für den Nachtisch.
Unterschätzen Sie zudem nicht die Bedeutung der Optik: Wenn Sie kleinere Teller verwenden, sehen die Portionen automatisch größer aus und Sie essen weniger.
Wir haben noch einen Tipp für Sie: Es gibt hilfreiche Tabellen, die Ihnen beim Abschätzen der benötigten Mengen helfen.
6. Wiederverwerten und Recyclen
Viele Dinge, die Sie nach dem Gebrauch wegwerfen, können noch anderweitig weiterverwendet werden. Lesen Sie hier, was Sie mit Kaffeesatz noch alles machen können. Zum Wegschmeißen ist er definitiv zu schade.
Wenn Sie einen Garten oder einen großen Balkon haben, können Sie Bioabfall auch kompostieren und anschließend als Dünger verwenden. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Bonustipp: Gemüse nachzüchten
Bei vielen Gemüsesorten bleibt ein Rest übrig, den wir meist wegschmeißen. Jeder weiß, dass wenn man einen Obstkern in Erde steckt, mit etwas Glück und Geschick eine Pflanze daraus wachsen kann. Die wenigsten wissen jedoch, dass das mit Gemüse wie Möhren, Frühlingszwiebeln und Knoblauch genauso funktioniert.
Sind Sie immer noch nicht davon überzeugt, dass Lebensmittelverschwendung ein großes Problem ist? Sehen Sie sich unsere Infografik an und teilen Sie uns in den Kommentaren Ihre Tipps zur Rettung von Lebensmitteln mit.